Bericht und Ergebnis Alpencup 2024 Forggensee

Bericht vom Alpencup 2024

Fünf reelle Wettfahrten an zwei Tagen – diese Ausbeute beim Alpencup war deutlich besser als im Vorfeld zu befürchten war. Für den Forggensee im Allgäu waren wie so oft in diesem Jahr Regen, Gewitter und instabile Windverhältnisse vorhergesagt. Wobei jedes Wetterportal was anderes prognostizierte und manche sich sogar selbst widersprachen. Windfinder Standard sagte für den Sonntag Flaute voraus, der Super Forecast hingegen stürmische Winde aus einer Gewitterfront. Meteorologe möchten man in diesen verrückten Tagen auch nicht sein… Die Wahrheit lag dann in der Mitte, am Sonntag konnte bei 8 bis 16 Knoten Wind wunderbar gesegelt werden. Die Wettfahrtleitung durch das Ehepaar Sibylle und Michael Merk hatte den richtigen Riecher und ließ uns noch um die Mittagszeit auslaufen, als manche der 19 angetretenen A-Cat-Segler sich schon mit dem Gedanken befassten, ihr Boot noch im Trockenen abzubauen.

Doch fangen wir mit den beiden Leichtwind-Wettfahrten am Samstag an. Bei brütender Hitze setzte sich am frühen Nachmittag eine leichte, aber recht regelmäßige Brise durch, die immer wieder auch das Segeln im Trapez ermöglichte. Florian Hennig setzte in der ersten Wettfahrt zu einem sensationellen Steuerbord-Start an, der ihm zu einem Start-Ziel-Sieg verhalf. Wie zu erwarten, lag aber Georg Reutter am Abend vorne, er ist bei diesen Verhältnissen mit seinem Nikita und einem sehr schönen neuen Decksweeper-Segel derzeit kaum zu schlagen. Abends folgte die nachgeholte Sitzung der A-Cat-Klassenvereinigung (Protokoll folgt). Zum Fußballschauen ab 21 Uhr waren zahlreiche Segler dann schon zu müde, das schwüle Wetter hatte so einige ermattet.

Am Sonntag dann ausgiebiges Ratschen, bis die angekündigte Regen- und Gewitterfront die Windmaschine anwarf. Die drei folgenden Wettfahrten waren kräfteraubend, der mitunter kräftige Wind war böig und verlangte nach ständigem Trimmen des Großsegels. Außerdem musste man ständig treibendem Holz ausweichen. Nur mit viel Glück kam es nicht zu größeren Schäden. Auch mit den auf derselben Bahn segelnden Tornados gab es die eine oder andere aufreibende Situation, wohl für beide Seiten.

Die Positionen im Feld gingen am Sonntag munter durcheinander, denn erstmals konnten sich die rasanten Foiler in Szene setzen, insbesondere Roeland Wentholt, der als einziger Segler an diesem Wochenende mehr als nur eine Wettfahrt gewonnen konnte. Am Ende war es aber die Konstanz unter allen Windbedingungen, die den Ausschlag für den Gesamtsieg gab. Der amtierende Classic-Weltmeister Scotty Anderson gewann zwar keine einzige Wettfahrt, war aber immer vorne dabei, ebenso wie der Gesamtzweite Christian Stock. Geburtstagskind Lars Bunkenberg als Gesamtdritter zeigte am Sonntag bei stärkerem Wind sein großes Potential, hatte aber am Samstag bei Leichtwind Federn lassen müssen. Die getrennte Foiler-Wertung gewann Roeland Wentholt vor seiner Lebensgefährtin Katrin Brunner, den Sieg in der Classic-Wertung errang Scotty Anderson punktgleich vor Christian Stock.

Erfreulich: Mit Jürgen Koch und Karl Sydow waren nach längerer Pause wieder zwei alte A-Cat-Hasen am Start. Ein Leben ohne A-Cat ist halt kein gutes Leben. Ebenfalls erfreulich: Mit Jörg Horn und Alexander Zylka hatten zwei Nordlichter den weiten Weg in den Süden gefunden. Diese Art von Austausch hat in den letzten Jahren zumindest bei Ranglistenregatten ein wenig gefehlt.

Fazit: Der Alpencup war erneut eine tolle Regatta. Ein äußerst gastfreundlicher Club mit einem wunderschönen Gelände, traumhafte Landschaft und ein ausreichend großer See ließen kaum Wünsche offen.

Christian Stock

(alle Fotos SCFF)

Hier die Ergbnisse Foiler, Classic, Gesamt (auch auf Manage2sail)

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