FAQ’s

Fragen und Antworten zum A-Cat

Weil es unglaublich viel Spaß macht. Für ein Einhandboot ist ein A-Cat extrem schnell. Dennoch ist er bereits mit mittleren Segelfähigkeiten beherrschbar, man muss kein Profi sein. Bei Flaute hat man es auf dem Trampolin sehr bequem, und auch bei Starkwind ist es von Vorteil, auf zwei Rümpfen unterwegs zu sein. Der A-Cat ist sowohl zum Freizeitcruisen als auch zum ambitionierten Regattasegeln bestens geeignet. Wenn man einen Liegeplatz hat, ist man in zehn Minuten segelfertig; ab Trailer dauert es 45 bis 60 Minuten. Aufgrund der mäßigen Breite von 2,30 Meter und des leichten Gewichts von segelfertig 75 kg lässt sich ein A-Cat hervorragend trailern. Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zwischen Aufwand und Segelspaß als beim A-Cat lässt sich kaum vorstellen.
Beim A-Cat sind nur einige Grenzmaße festgelegt, wie z.B. Mindestgewicht, Rumpflänge, Breite und Segelfläche (siehe https://www.a-cat.org/sites/default/files/CTACR2021115-%5B27747%5D.pdf ) Innerhalb dieser Parameter können die Boote frei konstruiert werden, auch die Beschlagsanordnung ist freigestellt. Das unterscheidet A-Cats deutlich von One-Design-Klassen wie z.B. Hobie-Cat 14, an denen kaum etwas verändert werden darf. Der Vorteil einer Konstruktionsklasse: Die Entwicklung geht ständig weiter, die Boote werden immer schneller. Der Nachteil: Dito. Die Freiheiten einer Konstruktionsklasse führten dazu, dass moderne A-Cats inzwischen durch entsprechende technische Modifikationen an Schwertern und Rudern das Fliegen gelernt haben. Deshalb unterscheiden wir inzwischen zwischen Foilern und Classics. Bei beiden handelt es sich um Klassen-Regeln-konforme A-Cats, die unter dem Dach derselben Klassenvereinigung vereint sind und die außer bei großen Meisterschaften auch bei Regatten zusammen starten.
A-Cats, die nicht foilen können, nennt man Classics. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um Oldtimer, man kann bei allen drei derzeit aktiven Werften neue Classic-A-Cats kaufen. Seit ca. dem Baujahr 2008 haben viele Classics C-förmig gebogene Schwerter. Diese erzeugen etwas Auftrieb, bringen das Boot aber nicht zum Fliegen (man ist dann im so genannten Skimming Mode unterwegs). Der Anstellwinkel der Schwerter darf während des Segelns verstellt werden. Der Anstellwinkel der Ruder(-foils) darf hingegen nicht während des Segelns verstellt werden können. Alle spezifischen weiteren Regeln und Maße für Classic-A-Cat stehen hier: https://www.a-cat.org/node/9
Ein Foiler ist ein A-Cat, der sich aufgrund geeigneter Schwerter und Ruderfoils aus dem Wasser heben kann, was die Bootsgeschwindigkeit wegen des dann verringerten Wasserwiderstandes deutlich erhöht. Die ersten Foiler entstanden ab 2013. Zunächst wurden bestehende Classic-A-Cats konvertiert. Ab 2016 kamen dann A-Cats auf den Markt, die konsequent für das Foilen designt waren. Inzwischen ist die Entwicklung so weit vorangeschritten, dass A-Cats auch am Wind foilen können. Zu den Klassenregeln für Foiler (und Classics) siehe https://www.a-cat.org/sites/default/files/CTACR2021115-%5B27747%5D.pdf
Wir raten davon ab. Nur wer wirklich vertiefte Erfahrungen mit High-Performance-Katamaranen und sehr großes Talent hat, ist von Beginn an in der Lage, einen Foiler im gesamten Windbereich von 5 bis 22 Knoten sicher bewegen zu können. Einsteiger sollten zunächst ein bis drei Jahre Erfahrungen mit einem Classic sammeln und erst dann nach reiflicher Überlegung zu einem Foiler wechseln. Foiler sind in jeder Hinsicht sehr anspruchsvolle Boote.
Wer als Einsteiger anfangs noch keine großen Regattaambitionen hegt, ist mit einem älteren Classic unter 5.000 Euro gut bedient, solange der Allgemeinzustand des Bootes ok ist. Bei gebrauchten Classics existiert eine große Auswahl an Herstellern und Modellen (von denen viele aber heute nicht mehr produziert werden, wie z.B. Bimare, Flyer, Marstöm, Tool, Vision). Jedes dieser Modelle hat seine Stärken, es gibt keines, von dem dringend abzuraten ist. Entscheidend sind der eigene Anspruch sowie Zustand und Ausrüstung des jeweiligen Bootes. Neue Classics gibt es zu kaufen bei DNA/ Holland Composites (Niederlande), Exploder (Polen) und Scheurer (Schweiz). Bei den Foilern sind derzeit ebenfalls nur drei Werften aktiv: DNA/ Holland Composites (Niederlande), Exploder (Polen) und Scheurer (Schweiz). Auch hier gilt: Alle Modelle haben ihre Vorzüge und sind leistungstechnisch ebenbürtig. Von allen drei Werften sind zahlreiche gebrauchte Foiler auf dem Markt. Bei Gebrauchtbooten muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Entwicklung gerade bei den Foilern ständig voranschreitet. Wer bei hochwertigen Regatten ganz vorne mithalten will, dessen Foiler sollte nicht älter als circa drei Jahre sein - wobei es stark auf die konkrete Konfiguration des Bootes ankommt (hat es z.B. aktuelle Foils?). Last but not least gilt aber: Der größte Beschleunigungs- und Bremsfaktor auf jedem A-Cat ist immer der Segler
Es gibt es kaum ein Einhand-Boot, das schneller übers Wasser fährt als ein A-Cat. Ein Foiling-A-Cat kann bei raumem Wind kurzzeitig etwa 30 Knoten schnell werden. Durchschnitts-Geschwindigkeiten von über 27 Knoten sind bei erfahrenen Trapez-Seglern möglich. Classic-A-Cats können im Skimming-Mode (das Boot ist in einem Halbflug-Zustand, bei dem der Leeschwimmer durch den Auftrieb von Schwert und Rumpf mehr über das Wasser gleitet, als dass er eintaucht) beinahe ähnliche Topspeeds erreichen. Dies allerdings nur bei entsprechend starkem Wind (18 Knoten und mehr). Beim Foilen am Wind sind Geschwindigkeiten von bis zu 23 Knoten gemessen worden – das beherrschen aber nur Weltklasse-Segler. Ein Classic-A-Cat erreicht am Wind 12 Knoten, mit einem kleinen Schrick in der Schot auch 14 Knoten. Generell liefert ein A-Cat Geschwindigkeiten und Beschleunigungsmomente, die einen gewissen Mut der Segler erfordern. Als Anfänger muss man sich langsam herantasten und sich nicht genieren, wenn man bei Starkwind und/oder großer Welle lieber am Ufer bleibt. Das gilt übrigens auch für erfahrene A-Cat-Segler.
Sowohl für Plattformen, Masten als auch Segel existiert ein reger Gebrauchtmarkt. Allerdings braucht man manchmal ein paar Monate Geduld, bis sich das richtige Angebot findet, und man sollte seinen Suchradius auch auf die europäischen Nachbarländer ausweiten. Die besten Marktplätze sind auf den Webseiten der nationalen Klassenvereinigungen sowie auf der Webseite der Internationalen Klassenvereinigung zu finden. Einen gebrauchten Classic bekommt man segelfertig ab 1.500 Euro, in regattafähigem Zustand ab 4.000 Euro. Neuere Boote in Topzustand können deutlich teurer sein. Der Einstieg in die Welt des Foilens ist ab ca. 6.000 Euro zu haben (konvertierte Boote). Ein aktueller, konkurrenzfähig ausgestatteter Foiler ist segelfertig nicht unter 15.000 Euro zu bekommen. Gebrauchtsegel sind von 200 bis 1.500 Euro zu haben. Gebrauchte Carbonmasten gibt es im Bereich von 1.000 bis 3.500 Euro.
Nein. Neue A-Cats werden auf Wunsch komplett segelfertig geliefert. Und auch die allermeisten Gebrauchtboote sind einsatzbereit. Wie bei allen High-Performance-Booten kommt man jedoch auch beim A-Cat nicht darum herum, gelegentlich Verschleißteile wie Streckerleinen, Gummiaufräumer oder Blöcke auszutauschen, oder Kratzer rauszuschleifen. Wer allerdings Lust hat auf intensive Arbeit am Boot, dem bietet die Konstruktionsklasse der A-Cats vielerlei Möglichkeiten. Anders als bei One-Design-Klassen können die Plattformen modifiziert werden, sei es bei der Position der Schwertkästen, bei der Beschlagsanordnung und bei vielem mehr. Selbst ein Eigenbau liegt im Bereich des Möglichen.
Ja. Es macht riesigen Spaß, die Regattafelder mit einem A-Cat anzuführen. Mit dem DSV-Yardstickwert von 76 ist man im Windbereich von circa 6 bis 22 Knoten auch nach berechneter Zeit absolut konkurrenzfähig. Bei weniger Wind tut man sich gegen alle anderen Boote einschließlich Katamaranen mit Gennaker sehr schwer. Auf der Revierliste des Leichtwindreviers Chiemsee hat der A-Cat daher einen Yardstickwert von 79, am Schluchsee 78, in der Schweiz sogar nur 81. Bislang wird beim YS-Wert nur selten zwischen Foiler und Classic differenziert. Auf der Revierliste des Forggensee sind Foiler mit 73 eingestuft.
Der älteste uns bekannte Segler segelte seinen A-Cat, bis er 90 Jahre alt war. Der jüngste war erst 14. Es ist also nicht das Alter entscheidend, sondern es kommt auf folgende Faktoren an: 1) Eine gewisse Grundfitness und Sportlichkeit, 2) vertiefte Segelerfahrung auf sportlichen Jollen oder Katamaranen und 3) ein Mindestgewicht von 55 kg.
Ja, unbedingt! Es segeln zwar (bislang) nicht sehr viele Frauen einen A-Cat, die relativ wenigen aber dafür sehr erfolgreich. Bei Regatten schneiden sie aufgrund des durchschnittlich geringeren Gewichts besonders bei Leichtwind oft sehr gut ab. Doch auch bei Starkwind können geübte Seglerinnen konkurrenzfähig sein. Ein flachgeschnittenes Segel und/oder ein etwas kürzerer Mast sind dabei sicherlich hilfreich. Ein neuerer Trend ist, dass einige Paare mit einem Doppeltrailer zusammen auf Regatten fahren – und es dann schon mal vorkommt, dass die Frauen im Klassement vor ihren Partnern liegen…
Das Mindestgewicht beträgt etwa 55 kg. Leichteren Personen ist es nahezu unmöglich, den A-Cat nach einer Kenterung ohne fremde Hilfe aufzurichten - selbst mithilfe eines wassergefüllten Kentersacks. Starkwind zu meistern ist hingegen für Leichtgewichte kein unlösbares Problem, hier kommt es mehr auf Trimm, Segelschnitt, Masthärte und insbesondere die Segelfähigkeiten an. Ein Maximalgewicht gibt es nicht, jedoch sind die allermeisten A-Cat-Modelle mit über 100 kg Seglergewicht überfordert (am ehesten eignet sich ein Marström aufgrund seiner voluminösen Rümpfe). Die schmal geschnittenen Rümpfe tauchen dann zu tief ein, was sowohl bei Leichtwind als auch Starkwind nicht gerade optimal ist. Ein eng begrenztes Idealgewicht gibt es weder für Classics noch für Foiler; die Topsegler der letzten zehn Jahre sind zwischen 65 und 95 kg schwer. Durch Segelschnitt, Masthärte und eventuell auch Masthöhe (zwischen 9 und 8,30 m) lassen sich Gewichtsunterschiede gut ausgleichen.
Ein A-Cat ist definitiv nichts für Segelanfänger! Es handelt sich um ein vergleichsweise sehr leichtes High-Performance-Boot, das deutlich anspruchsvoller ist als die allermeisten anderen Bootstypen. Wer sich und seine Segelkenntnisse überschätzt, wird mit dem A-Cat nicht glücklich werden. Man muss aber kein Segelprofi sein, um den A-Cat beherrschen zu können. Es reicht, wenn man einige Segelpraxis aus sportlichen Jollenklassen oder von anderen Katamaranen mitbringt. Wer z.B. ein Skiff im Griff hat, schafft das auch problemlos mit einem A-Cat. An das Steuern aus dem Trapez gewöhnt man sich recht schnell. Dass man in den ersten ein, zwei Saisons gelegentlich kentert oder den Pinnenausleger abbricht, ist normal.
Bei Regatten ist das untere Limit auf 5 Knoten Windgeschwindigkeit festgelegt, das obere auf 22 Knoten. Diese Werte geben einen guten Anhaltspunkt dafür, in welchem Windbereich man sich mit dem A-Cat wohlfühlt. Sicher, man kann auch bei Flaute mit dem A-Cat recht flott umhertreiben (und hat es auf dem Trampolin dann deutlich bequemer als auf Einrumpfbooten). Und man kann als geübter Segler auch Windgeschwindigkeiten bis circa 28 Knoten kurzfristig abwettern. Aber Spaß macht das dann nicht mehr.
A-Cats sind sowohl für Binnenreviere als auch fürs Meer geeignet. Einige Einschränkungen gibt es aber schon: Ein kleiner Baggersee ist kein geeignetes Revier, dafür sind A-Cats einfach zu schnell und am Meer sind ungeschützte Bereiche mit viel Wellengang zumindest heikel. Selbst wenn die Windverhältnisse moderat sind, kann eine hohe oder steile Welle das Segeln stark erschweren oder verunmöglichen. Am Meer sind daher geschützte Reviere wie z.B. die Wismarer Bucht geeignet. Sehr wichtig sind außerdem die örtlichen Gegebenheiten zum Ab- und Anlegen. Enge Häfen sind ebenso ungeeignet wie steile oder felsige Uferabschnitte. Man sollte genügend Platz haben, um sich bei auflandigem Wind dem Ufer mit aufgefiertem Segel auf Halbwindkurs nähern zu können. Denn das Bergen des Großsegels auf dem Wasser ist gerade bei viel Wind und Welle schwierig.
In Deutschland werden viele hunderte A-Cats auf zahlreichen Revieren bewegt. An einigen Standorten gibt es größere Ansammlungen: Bodensee (Lindau, Maurach), Großer Alpsee, Großer Brombachsee, Forggensee, Steinhuder Meer, Schluchsee, Wismar, Ammersee (Breitbrunn, Utting, Herrsching), Walchensee.
Weil das Segel auch ohne Fall gut gesetzt werden kann. Im Vorliek ist dazu ein Liekschlauch aus Kunststoff eingenäht, der das Segel versteift. Somit kann das Segel von unten hochgeschoben werden, bis der Ringbeschlag des Segeltops in den Haken am Masttop einhakt. Die großen Vorteile: Keine Öffnungen für das Fall im Mast, die ihn undicht machen; Gewichtsersparnis; kein doppelter Stauchdruck im Mast; kein Reck durch nachgebendes Fall; kein Leinensalat. Das Bergen des Großsegels geschieht durch Hochschieben des Segels und Drehen des Mastes, bis der Topring vom Haken freikommt und man das Segel herunter ziehen kann. Dieser Vorgang ist auf dem Wasser zumindest bei viel Wind und Welle schwierig, manchmal sogar unmöglich. Man muss daher in vielen Situationen mit gesetztem Segel anlegen.
Ja, eine Haftpflichtversicherung für sein Boot ist jedem A-Cat-Segler dringendst angeraten. Wer zum Beispiel aus Versehen einen Schwimmer überfährt und schwer verletzt, ist sonst finanziell ruiniert. Bei allen Regatten ist eine Haftpflichtversicherung ohnehin Pflicht, in manchen Ländern wie Italien sogar mit einer Mindestdeckungssumme von 6 Mio. Euro. Bei sehr vielen Regatten muss man mittlerweile schon bei der Meldung einen aktuellen Versicherungsnachweis vorlegen. Eine Haftpflichtversicherung für einen A-Cat kostet um die 40 Euro pro Jahr. Achtung, die üblichen Privathaftpflichtversicherungen decken die Sportbootnutzung und insbesondere den Regattabetrieb nicht immer ab! Die Deckung sollte man sich schriftlich von der Versicherung zusichern lassen, damit es nicht zu unschönen Überraschungen kommt. Ob man eine Kasko- oder Teilkaskoversicherung für sein Boot will, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Kosten betragen je nach versichertem Wert und Höhe der Eigenbeteiligung mehrere hundert Euro pro Jahr. Achtung, einige Versicherungsunternehmen lehnen Kaskoversicherungen für Boote aus Carbon kategorisch ab. Wer hierzu bei der Beantragung falsche Angaben macht, verliert im Schadensfall den Versicherungsschutz. Daher vor dem Abschluss der Kaskoversicherung zweifelsfrei klären.
A-Cat-Segeln ist keine gefährliche Sportart, jedoch muss jeder Segler sich aktiv vor einigen Gefahren schützen. Eines der größten Risiken ist, beim Kentern das Boot zu verlieren, weil es zu schnell wegtreibt. Daher sind eine bunte Mütze und ein farbiges Lycra-Shirt über der Schwimmweste anzuraten, um von den Sicherungsbooten besser gefunden werden zu können. Nicht verkehrt ist auch ein am Körper mitgeführtes Nico-Signal, zumindest wenn man alleine auf offenen Revieren unterwegs ist. Ein Wassersport-tauglicher Helm ist insbesondere für Foiler ratsam, bei Regatten ist er sogar Pflicht. Bei stärkerem Wind ist ein Helm auch auf Classics sinnvoll. Protektoren für Rücken etc. schränken die Bewegungsfreiheit zu stark ein, aber eine Schwimmweste mit Protektor-Eigenschaften ist hilfreich und stört nicht beim Segeln. Auf keinen Fall fehlen sollte eine Schleppleine (schwimmbar, ca. 15 m lang). Ein geeignetes Klappmesser kann nicht schaden. Eine Trapezhose mit auslösbarem Haken ist nicht zwingend notwendig, denn anders als z.B. ein Skiff kentert ein A-Cat nicht binnen Sekunden durch. Man hat eigentlich immer genug Zeit, sich zu befreien.
Ein qualitativ hochwertiger Neoprenanzug ist das Mittel der Wahl. Bei sommerlichen Temperaturen reicht ein Long John (ohne Ärmel, aber mit langen Beinen) mit 3 mm Dicke. Ein Shorty ist nicht ratsam, auf dem Trampolin werden ungeschützte Knie schnell aufgerieben. Trapezstiefel aus Neopren, eine Regatta-Schwimmweste mit Protektoreigenschaften, ein Lycra-Shirt, eine bequeme Trapezhose und Segelhandschuhe vervollständigen die persönliche Ausrüstung. Als Segelhandschuh eignen sich viele Modelle aus dem Handwerkerbedarf/ Baumarkt; sie bieten exzellenten Grip und trotz des günstigen Preises gute Haltbarkeit. Jeder Segler sollte außerdem für Starkwind und Regenwetter mit einem atmungsaktiven Spraytop ausgerüstet sein, das den Windchill deutlich verringert. Bei niedrigen Temperaturen ist ein Voll-Neoprenanzug mit 5mm sinnvoll, eventuell kombiniert mit dünner Thermo-Unterwäsche, einer warmen Fleece-Mütze und einem Spraytop. Manche Segler bevorzugen einen Trockenanzug. Hierbei ist auf absolute Dichtigkeit zu achten, sonst läuft bei einer Kenterung der Anzug voll - und mit 20 bis 30 Liter Wasser am Körper schafft man es nicht mehr auf das Boot.
Um im unteren Segelbereich den schädlichen Druckausgleich zwischen Luv- und Leeseite des Segels zu minimieren. Besonders effektiv funktioniert dies, wenn das Trampolin ebenfalls winddicht ist. Bei Deckweepern ist zudem der Druckpunkt des Segels etwas tiefer als bei normalen Segeln, was das aufrechte Segeln erleichtert.
A-Cat-Segel unterscheiden sich nicht durch ihre Fläche (diese liegt fast immer bei ca. 12,8 qm; zusammen mit dem Flügelmast sind das dann 14 qm), sondern durch ihr Profil (Bauchigkeit) und ihren Schnitt (Decksweeper oder klassisch? Viel Fläche im Top oder eher im unteren Bereich?). Das Profil wird im Wesentlichen durch die Vorliekskurve bestimmt. Segel mit einer Vorliekskurve unter 100 mm sind als flach einzustufen. Mittelbauchige Segel haben um die 120 mm. Als obere Grenze haben sich 170 mm erwiesen, solche Segel sind aber schon sehr bauchig. Beim Schnitt ist zu unterscheiden zwischen Decksweeper und klassischem Schnitt. Decksweeper sind schon ab ca. 5 Knoten Wind vorteilhaft. Wer bei Regatten ganz vorne dabei sein will, kommt mit einem Foiler gar nicht am Decksweeper vorbei, mit dem Classic in zunehmendem Maße ebenfalls nicht mehr. Innerhalb der Decksweeper-Segel gibt es noch folgenden Unterschied: Manche Segel haben ein sehr schlankes Top und dafür mehr Fläche im unteren Bereich. Das bringt den Segeldruckpunkt nach unten, was für das aufrechte Segeln beim Foilen von Vorteil ist. Classics sind wieder um mit größeren Tops gut beraten, denn im unteren Windbereich sollen sie so schnell wie möglich einen Rumpf aus dem Wasser heben. Bei den Materialien und Herstellungsmethoden gibt eine große Vielfalt. Für Freizeitsegler bieten sich wegen ihrer Langlebigkeit Segel aus Pentex an. Zusammengefasst gelten folgende Faustregeln: a) Je leichter ich bin, desto flacher sollte das Segel sein. b) Foiler mit ihren hohen Geschwindigkeiten brauchen etwas flachere Segel als Classics. c) Auf Revieren mit viel Wind sind flachere Segel vorteilhaft. d) Wer bei Regatten ganz vorne mitfahren will, sollte ein Decksweeper-Segel haben. Bei all diesen Fragen können die auf A-Cat spezialisierten Segelmacher eine profunde Beratung bieten. Aktiv sind derzeit (in alphabetischer Reihenfolge): 1D Sails (Ungarn), Brewin Sails (Steve Brewin, Australien), Bryt (Polen), Fritz Segel (Deutschland), Glaser (USA), Landenberger One Design (Felix Egner, Deutschland), Mischa Sails (Mischa Heemskerk, Niederlande), North Sails (überall), Pink Hammer (Micky Todd, Spanien), Oxo Sails (Italien)
Bei stärkerem Wind ab ca. 12 bis 15 Knoten sind härtere Latten vorteilhaft, sie führen zu einem flacheren Segelprofil. In der Regel reicht es, die oberen drei Latten zu tauschen. Viele Segler begnügen sich mit einem Allround-Satz für alle Windbedingungen.
A-Cat-Plattformen, Masten und Segel unterscheiden sich recht stark voneinander, einen verbindlichen Trimm für alle Boote kann es daher nicht geben. Die Segelmacherei North Sails hat aber einen Tuning Guide erstellt, der gute Anhaltspunkte gibt. https://www.northsails.com/sailing/de/resources/class-catamaran-tuning-guide
Ein guter Allround-Wert ist 5 Grad. Bei wenig Wind kann es ein bisschen weniger sein, bei viel Wind ein bisschen mehr. Zur Veränderung des Mastfalls die Wanten verstellen (in der Regel mittels der Lochbleche oder Turnbuckles) und dann die beiden Vorstage auf die gewünschte Spannung anziehen. Gemessen werden kann der Mastfall mit einem Smartphone und einer Winkelmessungs-App. In der Regel sind die Heckspiegel eine geeignete Null-Linie.
Deutlich weniger als Einrumpfboote. Zu viel Riggspannung hindert den Mast am Rotieren. Ein Wert von 10 bis 16 auf einem Wantenspannungsmessgerät wie Loos Gauge ist ausreichend (beim Modell für eine Wantenstärke von 2-4mm). In gewissen Grenzen kann man die Riggspannung variieren: Bei viel Wind und Welle ist mehr Riggspannung vorteilhaft; und Foiler brauchen generell mehr als Classics. Die Diamondwanten benötigen hingegen viel Spannung: Je nach Masthärte, Salingswinkel und gewünschtem Segelprofil kann der Wert bis zu 34 auf der Loos Gauge betragen. An manchen A-Cat-Masten lässt sich die Spannung der Diamondwanten mit einer so genannten Mastmaschine auf dem Wasser verstellen. Die Idee dahinter: Viel Spannung bringt viel Mastbiegung zugunsten eines flacheren Profils bei Starkwind. Jedoch lässt sich dieser Effekt auch mit einem leistungsfähigen Cunningham-System erzielen.
Um den Windwiderstand zu verringern. Bei einfachen Trampolinen entsteht hinter dem vorderen Beam sowie vor dem hinteren Beam eine ungünstige Verwirbelung. Außerdem haben Double-Layer-Trampoline zwei weitere Vorteile: 1) Man kann zwischen oberem und unteren Trampolin alle Streckerleinen und Verstellsysteme unterbringen. 2) Der positive Effekt der Decksweeper-Segel ist am größten, wenn das Trampolin winddicht ist bzw. durch seine beiden Lagen keinen Luftaustausch erlaubt
Wenn das Segel ausgelutscht und der Liekschlauch weich geworden ist, lässt sich ein Segel kaum noch hochschieben. Als Sofortmaßnahme hilft nur, das Boot vorsichtig auf die Seite zu legen und das Segel von Hand hochzuziehen. Wenn die Mastnut rau oder verunreinigt ist, hilft Nassschleifen mit 1500er Schleifpapier (dazu um einen Stift wickeln und in die Nut einführen). Großzügiges Einsprayen des Vorlieks mit PFTE-Spray („Teflon“) aus dem Baumarkt hilft ebenfalls. Langfristige Abhilfe schafft nur das Austauschen des Liekschlauches durch einen Segelmacher, was aber nur bei Segeln in gutem Gesamtzustand lohnenswert ist.
In den meisten Fällen liegt es an der mangelnden oder schlecht eingestellten Vorspannung des Toprings. Diese Vorspannung bzw. Federwirkung wird meistens mit kleinen Ringgummis am Bolzen des Toprings erzeugt. Diese Gummis dürfen nicht alt und ausgelutscht sein. Manche Segler nutzen andere Gummisysteme, um Federspannung am Topring zu erzeugen - hier sind dem Erfindergeist kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist, vor dem Hochschieben den richtigen Abstand des Toprings zur Mastnut einzustellen. Je nach Abstand des Hakens vom Mast sollte der Topring 5 bis 10 mm Abstand haben, um gut einhaken zu können. Manchmal hilft folgendes: Segel so weit wie möglich hochschieben, dann den Mast so drehen, dass der Haken in die Öffnung des Toprings zeigt, und dann das Segel runterziehen bis es einhakt. Wenn das Segeltop weich geworden ist und der Topring keinen guten seitlichen Halt mehr hat, kann Versteifen durch aufgeklebte kleine Latten helfen. Außerdem wichtig: Das Boot zum Segelsetzen möglichst gut in den Wind stellen, Seitenwind ist sehr hinderlich. Direkt nach dem Segelsetzen immer durch kräftigen Zug am Cunningham prüfen, ob das Segel oben wirklich gut eingehakt ist.
Wer ambitioniert mit seinem A-Cat segelt, wird eher früher als später unweigerlich kentern – entweder nach Lee, nach Luv oder über den Bug. Bei Kenterungen gilt es folgendes zu beachten: 1) Rechtzeitig den Pinnenausleger loslassen, damit er nicht abbricht. 2) Rechtzeitig und kontrolliert abspringen und dabei möglichst Segel, Baum und Mast meiden, um sie nicht zu beschädigen. 3) Immer Kontakt zum gekenterten Boot behalten. Ein A-Cat treibt auch im gekenterten Zustand deutlich schneller, als man schwimmen kann. Um das Aufrichten zu erleichtern, muss der Mast in der oberen Hälfte wasserdicht sein (wenn ein A-Cat durchkentert, ist Aufrichten ohne fremde Hilfe nicht möglich). Außerdem braucht man ein Kenterleinensystem, mit dessen Hilfe das Aufrichten meist recht einfach geht. Wer unter 65 kg wiegt, kann sich mit einem Wassersacksystem etwas schwerer machen.
A-Cats sind federleicht und machen sich am Landliegeplatz schon bei mittleren Windstärken selbständig. Die meisten Carbonmasten brechen, weil das Boot an Land umkippt. Deshalb den A-Cat immer richtig gut sichern! Dazu eignen sich: a) Ein sehr schweres, möglichst in den Boden versenktes Grundgewicht, an dem der A-Cat in der Mitte des vorderen Beams festgezurrt wird. B) Erdanker an beiden Seiten in Höhe der Wantpüttings, an denen der A-Cat vertaut wird 3) Schwere Trailer, massive Zäune und ähnliches eignen sich ebenfalls, um den A-Cat festzuzurren, eventuell unter Zuhilfenahme der Trapezleinen.
Schon ab vier Beaufort tendieren die drehbaren A-Cat-Masten dazu, sich im Wind zu drehen, wenn sie nicht daran gehindert werden. Bei höheren Windstärken können diese ungewollten, immer schneller werdenden Drehbewegungen ungeheure Zerstörungskraft entwickeln. Deshalb am Landliegeplatz immer den Mast gegen Drehbewegungen sichern: 1) Entweder mit einer reckarmen Leine, die von den Wantpüttings zum Mastcontroller führt und diesen fixiert. 2) Oder mit einer reckarmen Leine, die über eine Saling geworfen wird, seitlich nach unten abgespannt wird und den Mast so am Drehen hindert.
Weil A-Cat-Segler ausgesprochen nett und entspannt sind. Bei Regatten kann man sich kostenlos wertvolle Tipps für Trimm, Handling und Material abholen. Die Regatten finden fast immer auf landschaftlich attraktiven Revieren statt. Und wer sich mit internationalen Weltklasseseglern messen will, kommt ebenfalls auf seine Kosten.
Die deutsche und die internationale Klassenvereinigung vertreten die Interessen von A-Cat-Seglern gegenüber DSV, World Sailing und anderen Institutionen. Die KV sorgt für verbindliche Regeln, einen gut abgestimmten Regattakalender, eine funktionierende Webseite inkl. Forum und vieles mehr. Im Mitgliedsbeitrag von 40 Euro ist der jährlich erscheinende Wandkalender ebenso enthalten wie die Mitgliedschaft in der Internationalen KV. Bei allen Ranglistenregatten und Meisterschaften ist die Mitgliedschaft in der KV ohnehin obligatorisch. Also gleich heute noch eintreten! https://www.a-cat.de/wp-content/uploads/2020/06/Aufnahmeantrag-VDAC-2020.pdf
Eine der vielen Dienstleistungen der Klassenvereinigung ist es, auf Antrag eine persönliche Segelnummer für deinen A-Cat bereitzustellen. Das Antragsformular mit der Liste der freien Nummern steht hier: https://www.a-cat.de/wp-content/uploads/2021/08/Formular-Segelnummer2021-08-10.pdf
Im Prinzip ja. Das Gesamtgewicht der Crew sollte dann allerdings 130 kg nicht überschreiten. Der A-Cat ist ein sensibles Boot und es fühlt sich bei Übergewicht schwerfällig an. Außerdem werden spätestens ab drei Windstärken die Belastungen auf den Wanten und anderen Teilen zu groß – der A-Cat ist halt nicht als Zweimannboot konstruiert.
Die aktuellen Plattformen (wie man das Ensemble aus Rümpfen, Beams und Trampoline nennt) sind fest zusammenlaminiert. Eine Zerlegung ist nicht möglich. Die maximale Breite des A-Cat ist 2,30 m, was sich auf einem Anhänger gut transportieren und manövrieren läßt. Nur bei älteren Booten findet man noch Exemplare, die zerlegbar sind. Heute noch konkurrenzfähig sind aber allein die zerlegbaren Classics der schwedischen Marström-Werft.
Der A-Cat ist mit fast 14 qm maximaler Segelfläche (Segel plus Mast) als Einmannboot großzügig motorisiert und muss erst mal beherrscht werden. Zusätzliche Vorsegel oder Gennaker bringen schon ab 2,5 Windstärken keine Vorteile mehr, das Handling wird jedoch deutlich komplizierter und anspruchsvoller. Es gab immer wieder Versuche mit Vorsegeln, die sich aber nicht durchgesetzt haben. Außerdem ist alles, was mehr als 14 qm Segelfläche hat, kein A-Cat mehr. Wer ausschließlich auf ausgesprochenen Leichtwindrevieren segelt und meint, auf einen Gennaker nicht verzichten zu können, kann sich einen Flyer XL zulegen. Der ist aber nicht allein wegen der zusätzlichen Segelfläche kein A-Cat mehr, sondern auch wegen der notwendigen Extrabreite von 2,60 m.