Ammercat 2023 – Bericht/Ergebnis
Lag es am bislang bescheidenen Frühjahr und dem damit verbundenen lang anhaltenden Winterschlaf? Hielten die mäßigen Wetteraussichten potentielle Teilnehmer ab? Oder wollten sich einige A-Catler ihre Kräfte für die bevorstehende German Open am Gardasee aufsparen? Jedenfalls fand sich nur eine kleine Schar bei der traditionsreichen Ammercat in Breitbrunn ein. Zwölf Segler hatten gemeldet, neun waren dann wirklich auf dem Wasser anzutreffen. Vier davon waren mit Nikitas unterwegs, womit die diesjährige Ammercat mit einer 44,44%-Quote wohl eine der Nikita-lastigsten Regatten aller Zeiten sein dürfte – es sind nur 25 gebaut worden.
Der Ammersee ist in Sachen Windsicherheit besser als sein Ruf, das zeigte sich auch in diesem Jahr einmal mehr. Wettfahrtleiter Klaus Brütting von der kleinen, aber feinen Seglervereinigung Breitbrunn konnte alle fünf ausgeschriebenen Wettfahrten ins Ziel bringen. Es wehten Winde von vier bis neun Knoten aus vorteilhaften nördlichen Richtungen, lediglich im zweiten Lauf war es wegen eines minutenlangen Aussetzers zeitweise arg flau. Das Feld teilte sich über das Wochenende in drei Gruppen auf. Im hinteren Drittel versammelten sich die Foiler-Piloten Klaus Raab, Stefan Dorfner und Andi Grünenwald, die zwar einige schöne Flugeinlagen hinlegten, für die aber insgesamt zu wenig Wind wehte, um ihr Potential auszuschöpfen. Im mittleren Drittel kämpften die erfahrenen Classic-Segler Hermann Ramisch, Norbert Bauer und Lars Bunkenberg um jeden Punkt.
Im vorderen Drittel battelten dann die einschlägigen Leichtwind-Füchse um den Gesamtsieg. In diesem Jahr ging er an Christian Stock vom Schluchsee (Nikita), der den Lokalmatadoren Georg Reuter (ebenfalls Nikita) und den Klassenpräsidenten Matthias Dietz knapp schlagen konnte. Matthias war mit seinem neuen Exploder AD3 Classic angetreten und muss seine Plattform und die Mast-Segel-Kombination erst noch richtig eintunen. Künftig wird mehr denn je mit ihm zu rechnen sein, vor allem wenn es etwas mehr Wind hat.
Zur Siegerehrung zeigte sich dann endlich die Sonne. Überall strahlende und zufriedene Gesichter. Die Gastfreundschaft in Breitbrunn ist vorbildlich, das Revier wirklich schön und der Veranstalter topmotiviert. Das sollte doch im kommenden Jahr von mehr Teilnehmern gewürdigt werden, oder?
Christian Stock (GER 100)